Paartherapie Zuhören

Paartherapie ist ein Raum, in dem das Paar sich ungelösten Konflikten stellt, sie tiefergehend versteht und gestützt darauf neue Lösungen sucht. Und es geht darum, das Paar zu stärken, also die Ressourcen zu sehen und wiederzubeleben. Ab und zu führt die Paartherapie aber auch dazu, dass Sie sehen, dass es nicht mehr geht. Dann geht es darum, einen guten Weg zu finden, um möglichst gut auseinanderzugehen.



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Diese Seite ist vor allem als Einleitung zum Thema Paartherapie gedacht. Am besten scrollen Sie zuerst einfach mal nach unten und schauen, ob Sie irgendwo mehr erfahren möchten.



Was können Sie von einer Paartherapie bei Paarpraxis erwarten?

Wenn Sie als Paar bei Paarpraxis einen Prozess starten, dürfen Sie unter anderem mindestens erwarten:


  • Spezialisierte Expertise. Sie gehen zum Spezialisten mit jahrzehntelanger Erfahrung, die immer wieder in Supervisionen reflektiert, verbessert und weiterentwickelt wird. Sie werden selber zu kleinen „Experten“, indem Paarpraxis Sie passend zum behandelten Thema immer wieder darüber informiert, was man aus der Forschung weiss.

  • Dass Sie es sind, die als Paar entscheiden, welche Themen angegangen werden sollen. Paarpraxis und Sie sind ein Team, wobei Sie die Experten für sich sind und Paarpraxis die Experten dafür, wie man ein Thema angeht, wie man es tiefergehend versteht und wie man gestützt auf dieses bessere Verständnis zu Lösungen kommt, die sich bewähren.

  • Transparenz: Es wird Ihnen immer erklärt, weshalb Paarpraxis eine Intervention vorschlägt und wozu das gut ist. Sie entscheiden dann, ob wir diesen Weg gehen oder nicht.

  • Dass Paarpraxis Sie gut führt und strukturiert. Dazu gehört, dass beide gleichberechtigt Raum erhalten und dass beide gut verstanden werden sollen. Dazu gehört auch, dass Paarpraxis Sie darauf hinweist, was aller Erfahrung nach wichtig wäre zu thematisieren. Zum Beispiel, um über eine Verletzung hinwegzukommen und neues Vertrauen zu fassen. Trotzdem wird Ihnen nie etwas aufgezwungen werden. Sie entscheiden, was angegangen wird und was nicht. In der ersten Sitzung erstellen wir eine „Themenliste“.

  • Dass in den Sitzungen klar werden wird, um was es eigentlich wirklich geht. Wenn Sie zum Beispiel wegen einem ungelösten Konflikt über „Finanzen“ kommen, wird dieses Thema auf die Themenliste genommen. Dann klärt Paarpraxis mit Ihnen tiefergehend, was bei Ihnen beiden je dahintersteht. Das genügt oft schon, damit sich das Thema beruhigt, weil Sie sehen, dass es eigentlich gar nicht um Finanzen geht, sondern um ein wichtiges persönliches Thema. Anschliessend wird eine neue Lösung gesucht.

  • Dass Paarpraxis Ihnen auch Werkzeuge vermittelt und Sie „trainiert“. Sei es zum Beispiel in der Kommunikation, also im sich gegenseitig besser verstehen, oder sei es im Finden neuer Lösungen. Es werden Ihnen Kompetenzen vermittelt, die Sie dann zuhause selber beibehalten und weiter umsetzen können.

Wer braucht was, damit es ihm in der Beziehung gut geht?

Neben aller Problembearbeitung und -lösung wäre es ein Kunstfehler, wenn in der Paartherapie nicht auch tiefergehend geklärt würde, wer was braucht, um sich vom anderen angenommen und geliebt zu fühlen. Paartherapie dient also auch dazu, die Ressourcen des Paares (wieder) zu erkennen und sich einander neu zuzuwenden.


Paartherapie sich einander zuwenden



Wann ist eine Paartherapie sinnvoll?


Wenn Sie einen Ausweg finden möchten zum Beispiel bei:

  • Immer wieder auftretenden Konflikten über ähnliche Themen, wobei Sie sich im Kreis drehen ohne zu einer Lösung zu kommen (Und Sie diesen Konflikten vielleicht ausweichen, weil Sie die Erfahrung gemacht haben, dass "es ja eh nichts bringt." Konflikten auszuweichen ist aber keine gute Strategie, denn im Verborgenen schwelen sie weiter und führen häufig zu: siehe unten)
  • Bei destruktivem Konflikt- und Kommunikationsverhalten, wie Bsp: Wenn Streitigkeiten scheinbar kein Ende finden oder ein Ende in der Eskalation / Wenn Sie während dem Streit in Zustände kommen, in denen Sie sich nicht mehr beherrschen können oder Sie sich völlig blockiert fühlen.
  • Wenn Sie öfters den Eindruck haben, was Sie sagen oder meinen, kommt beim Partner nicht an oder wird regelmässig missverstanden.
  • Fehlender emotionaler oder körperlicher Nähe
  • Im Falle von Aussenbeziehungen oder sexueller Untreue ist eine Paartherapie dann sinnvoll, wenn die Tatsache der Aussenbeziehung oder der sexuellen Untreue beiden Partnern bekannt ist (oder im Verdachtsfall / bei Eifersucht), und das Paar Wege sucht, wie es damit umgehen soll (Wieder nach vorne schauen können, Aufbau von Vertrauen, etc.).
  • Wenn Sie die Beziehung öffnen möchten ist eine Unterstützung unbedingt zu empfehlen. Denn es gibt ganz viel zu besprechen, abzumachen, vorher zu klären, nachher zu bereinigen etc.
  • Sexueller Lustlosigkeit oder grosser Unterschiede im Begehren, die zu Unzufriedenheit in der Partnerschaft führen
  • Schleichender Entfremdung und zunehmender Resignation wegen ungelöster Probleme
  • Wiederholter Trennungsgedanken und Schwierigkeiten zu entscheiden, ob Sie in der Partnerschaft bleiben oder sich trennen sollten, ist eher eine Einzeltherapie zu empfehlen.


Der Ansatz von Paarpraxis

In einer Untersuchung von Snyder et al. haben sich 39% aller Paare getrennt, die sich einer stark verhaltens- und lösungsorientierten Paartherapie unterzogen haben, wohingegen sich nur 3% aller Paare nach einer klärungsorientierten Paartherapie getrennt haben. Dabei zeigte sich immer wieder, dass das bei diesem Ansatz durch Biographiearbeit (wie auch beim Ansatz des Hans Jellouschek Institutes) geschaffene Verständnis des Partners aus seiner Lebensgeschichte und aus seiner Herkunftsfamilie heraus eine zentrale Wirkvariable ist.

Es gibt viele gute Paartherapiemethoden, deren Wirksamkeit durch Studien belegt ist. Dies gilt besonders für die klärungsorientierte, die bewältigungsorientierte und die emotionsfokussierte Paartherapie. Aber auch die etwas weniger durch Forschung untermauerte systemische Therapie hat wertvolle Interventionen und Sichtweisen für Paartherapie erarbeitet. Mit Ausnahme der systemischen Therapie, in der eher die Wechselwirkungen zwischen den im System beteiligten Personen und die Verstörung sowie Veränderung von Mustern im Fokus steht, geht es bei den erwähnten Ansätzen (auch) um das Verstehen der hinter den Konflikten liegenden Bedürfnissen und Empfindlichkeiten. Dabei sind Emotionen nicht nur in der das Wort in ihrem Namen tragenden emotionsfokussierten Paartherapie ein wichtiger Fokus, sondern sehr stark auch im bewältigungsorientierten und klärungsorientierten Ansatz.